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SNK Heroines Tag Team Frenzy, bunter gehts nicht!
- By DrAgon
- Veröffentlicht: 10.09.2018 19:08:46
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- Zuletzt bearbeitet am: 10.09.2018 20:55:38 von DrAgon
Fightgame…oder doch nur Bälleparadies?
Der japanische Traditionsentwickler aus der Präfektur Osaka spendiert uns mit seinem neuesten Streich einen Ausflug in ‚Japans Berge‘. Nein - ich rede nicht von einem Kletter-RPG mit der ‚King of Fighters‘-Riege oder was der Titel des Spiels vielmehr vermuten lässt: von einer Drogen-Simulation für zwei. Das Spiel ist ein knallbuntes und enorm freizügiges Mash-Up mit einigen Streiterinnen aus SNK’s Fight-Girl-Kader, das als abgedrehter Fan-Support gesehen werden darf.
Nachdem das flashige neue SNK-Logo über den Bildschirm geflimmert ist, erwarten euch verschiedene Inhalte und Modies. Ihr dürft euch offline durch die bekloppte Story ohrfeigen (…zur Geschichte später mehr), im Versus-Mode herausfinden, wer die ‚größten Argumente‘ zum Sieg mitbringt, im Survival-Mode um das ‚nackte‘ Überleben kämpfen und im Training eure Fingerfertigkeiten verbessern. Online, wie sollte es anders sein, gibt es Matchmaking via Room-Create und Room-Join. Auch Rank-Matches und schnelle Matches sind natürlich mit dabei, um euch vernetzt die leicht verhüllten Tatsachen zu präsentieren. Im Individuell-Modus verkleidet ihr die weiblichen Darstellerinnen mit neuen ‚stoffarmen‘ Kostümen und anderen kitschigen Accessoires. Vom ‚Drei-Riemen-Bikini‘, zum Blaulicht als Kopfbedeckung, bis hin zu Flügeln als Fußgelenkschmuck sind noch zig andere total überzogene Kleidungsstücke mit an Bord. Im Profil-Mode gestaltet ihr eure Kämpfer(innen)-Karte. Ansonsten gibt‘s noch Optionen für diverse Einstellungen, den Gallery-Mode für Sounds und Artworks sowie einen Modus für Speicherdaten.
Habe ich was vergessen? Ach ja, den Acarde-Mode, der auch in diesem Spiel wieder durch Abwesenheit brilliert. Schon in meinem letzten Review zur Crossover-Parade von ‚Blaz Blue‘ ist mir das extrem unangenehm aufgefallen, dass besagter Modus immer häufiger in Spielen dieses Genres weggelassen wird. Für mich ist das eine Frechheit. Ein paar ungezwungene Kämpfe gegen die KI gehen immer und sind eine feine Sache vor allem für Solisten, welche nicht online oder selten zu zweit zocken können. Auch die Anzahl der SNK-Beauties ist sehr überschaubar. Vierzehn Kämpferinnen werden hier aufeinander losgelassen. Bekannte Schönheiten wie Mai Shiranui, Athena, Leona Heidern, Nakoruru oder Yuri Sakanzaki und einige weniger berühmte Kampfkünstlerinnen glänzen im Kader. Das SNK-Universum hat dennoch deutlich mehr zu bieten. Vor allem wenn das Spiel als Fan-Support gelten möchte, fehlen mir hier zu viele ikonische Streiterinnen, wie Charlotte, Shiki, Hibiki, Mary Blue, B. Jenet, Hotaru und noch etliche mehr. Vielleicht wird es noch DLC-Girls geben, sollte mich nicht wundern. Bislang deutet aber nichts darauf hin. Mal abwarten, was sich in dem Fall noch tut.
Die Story könnte abgedrehter nicht sein. Die verschiedenen Fighterinnen des SNK-Universums werden in eine (Hand-)Taschendimension gebeamt, um im Tag-Team gegeneinander zu kämpfen. Sogar Terry Bogard wird kurzerhand in diese Welt transferiert und findet sich in einem sexy Frauenkörper wieder. Ein mysteriöser Lustmolch will die Verzweiflung und Angst der besiegten Kämpferinnen nutzen, um damit ein Portal zu speisen, welches ihn wiederum aus der Dimension befreit, damit er sich alle Mädels auf der Welt unter den Nagel reißen kann. Außerdem beobachtet er die Frauen per elektronischer Überwachung und sämtliche Kamerafahrten im Story-Mode wirken so, als wären sie von einem Hentai-Spanner gefilmt worden. WTF? Auf sowas ‚kommen‘ nur Japaner. Ein paar lustige aber ultraklischeehafte Stereotypen-Dialoge lockern den bunten Möpse-Klamauk etwas auf.
Das Gameplay. Als Fan der Traditions-Schmiede machte sich nach den ersten fünf Minuten sofort Ernüchterung breit. Wer ein komplexes ‚King of Fighters‘-Kampfsystem samt tiefgreifendem Movement erwartet, ist hier an der völlig falschen Adresse. Eure Miezen kloppen sich mit vier Tasten: leichter und harter Angriff, eine Taste für Spezial-Attacken und eine Wurftaste. Mit den erstgenannten Buttons hämmert ihr Combos in euer Pad. Es gibt keine Viertelkreis-Eingaben. Spezial-Angriffe müssen mit Tastendruck in eine bestimmte Richtung und der dafür vorgesehen Special-Taste ausgeführt werden. So ähnlich kennt man es auch aus den Smash Bros-Games. Mit ZR wechselt ihr eure Kampf-Kätzchen aus und mit R setzt ihr eure Super-Special-Moves ein. Ach ja, ihr könnt euch nicht ducken. Ihr denkt, ich mache Spaß. Weit gefehlt. Selbst, wenn es für das Gameplay nicht nötig ist, fehlt es schon aus purer Gewohnheit. Eine seltsame Entscheidung seitens der Entwickler.
Eure Mädels gehen im Tag-Team (...zu zweit) an den Start, aber der Ablauf der Kämpfe ist anders als gewohnt. Ihr kloppt euch zwar auch die Butter aus der Kauleiste, doch nicht mit dem üblichen KO-System des Genres. Der Verlustbereich eures HP-Balken in diesem Spiel steht für gesammelte Energie. Ab einem bestimmten Punkt habt ihr genug gesammelt, um einen Super-Special-Move zu machen. Den müsst ihr genau dann einsetzen, wenn euer Gegenüber Sterne sieht. Es erscheint ein Schriftzug mit ‚Finish Chance‘. Wenn ihr genug Power gesammelt hab, drückt ihr die R-Taste und donnert der Widersacherin euren effektschwangeren Move um die Ohren. In den Stages schweben zudem gelbe Kristalle herum. Wenn ihr die zerschlagt, erscheinen verschiedene Items, die den Kampf beeinflussen/stören. Smash Bros. lässt erneut grüßen. Das war’s, mehr geht nicht? Naja, eigentlich nicht. Doch wenn man sich eine Weile damit befasst, bekommt das Ganze etwas mehr Tiefe. Natürlich ist es meilenweit von gängigen Kampfspielen entfernt. Gerade aber für Anfänger oder für Gamer, die es unkompliziert mögen, ist der bunte Prügel-Spaß eine Runde wert, vorausgesetzt man kommt mit der Präsentation klar.
Dieses Spiel ist der diabetiserzeugende Albtraum aller Anime-Girl-Hasser. Es ist so vollgestopft mit knallbunten Effekten und anderem Firlefanz, dass es eigentlich ‚LSD-Heroines Tag Team Frenzy‘ heißen müsste. Bei fast jedem Move purzeln bunte Plüschtiere aus den Fäusten und Beinen der Mädels und sind dabei in Regenbogenfarben getränkt. Wenn ihr eure Super-Special-Moves startet, haltet eure Insolinspritzen bereit…bunt…bunter…am buntesten. Huiiii! Das wird nur noch von den klischeehaften Siegestexten der Kämpferinnen getoppt. Möchte gerne wissen, ob sich die Texter jemals mit Frauen unterhalten haben. Oberflächigkeits-Alarm hoch drei! Trotz allem darf man nicht vergessen, dass sich das Game in keiner Sekunde ernst nimmt und mit Absicht vollgas die Klischeekeule schwingt. Zu erwähnen sind noch die etwas zu langen und nervenden Ladezeiten zwischen den Kämpfen. Optisch macht der Mädels-Fight eine gute Figur. Satte Farben und eine stabile Bildrate erfreuen euch im Handheld- sowie dem Dockt-Mode. Eine Runde Sache.
Tja, solltet ihr keine hartgesottenen SNK-Fans mit Sammelwahn oder Gamer mit Hang zu Girl-Fight-Games sein, dann ist es kein Verlust das Spiel nicht zu besitzen. Die Entwickler haben einige unkonventionelle Entscheidungen getroffen, die so manchen Beat‘em Up-Profi abschrecken dürfte. Wer aber Bock auf einen unkomplizierten Prügler mit klischeehaftem Mädels-Klamauk und versimpeltem Tastengeklopfe hat, darf einen Blick riskieren. Erwartet hier aber nicht zu viel Tiefe im Gameplay, dafür in den Dekolletees der SNK-Mädels.
The future is now…euer Tim aka Dr.Agon
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