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IGI des Monats - Killer 7

Lesezeit etwa: 5 Minuten, 30 Sekunden

Kunst oder Videospiel? Kaum ein Titel hat seiner Zeit die Kritiker mehr gespalten als Sudas spielbarer Thriller um Killer, Knarren und Schizophrenie. Dieser durchgeknallte Baller-Trip ist meine erste Begegnung mit Gouchi Suda (51) gewesen und hat mich nachhaltig geprägt. Mir ist klar, „Killer 7“ ist nicht für jeden Geschmack geeignet, aber dieses Game hat damals mein Verständnis des Mediums komplett auf den Kopf gestellt.

„K7“ ist einer der legendären „Capcom Five“-Titel, welche ursprünglich nur für den Game Cube entwickelt werden sollten. Als frischgebackener Besitzers des Nintendo-Würfels habe ich jede Zeitschrift verschlungen, um Infos über kommende Titel zu erhaschen. Damals blättere ich einer N-Zone herum und bekomme erste Vorab-Screenshots von „Killer 7“ zu Gesicht. Für die Jüngeren unter euch, Hefte waren damals die fucking einzige Möglichkeit, um an Infos zu neuen Spielen zu gelangen, da das Internet noch lange nicht den Standard und Stellenwert der heutigen Zeit hatte. Die Screens haben sich von allem abgehoben, was man zu der Zeit kannte. Krasse Cellshade-Optik, Typen mit Knarren und es ist von Capcom. Ab dem Moment war klar, das muss ich haben. Also fieberte ich mit meinen Kumpels dem Release am 15.07.2005 entgegen. Das ist jetzt ziemlich genau 14 Jahre her. Scheiße, wie die Zeit vergeht. Am Launch-Day haben meine Kumpels und ich in meiner Wohnung drei Fernseher aufgebaut und machten eine feine Release-Session mit „Killer 7“. Geil, das waren noch Zeiten

Suda und Shinji Mikami erschufen ein sehr ungewöhnliches Erlebnis. Mr 51 hat sich zum Ziel gesetzt, mit sämtlichen Konventionen, die man aus Games bisher kannte, zu brechen. Das ist ihm auch mehr als gelungen. Es fängt schon mit der Story an. Ihr spielt die Rolle von Garcian Smith, seines Zeichen Profi-Killer und Mitglied des Smith-Syndikats. Garcian bezieht seine Aufträge von Harman Smith, welcher früher einer der Top-Leute in der Branche war. Der Alte wird von einem Konkurrenten und Rivalen Kun Lan herausgefordert und hetzt dämonenähnliche Wesen namens Heavensmiles auf die Bevölkerung. Garcian soll seinerstatt die mysteriösen Morde der Heavensmiles aufklären und Kun Lan Einhalt gebieten. Bisher klingt alles noch recht normal. Im Laufe des Spiels nimmt die Story einige sehr unerwartete Wendungen. Das Smith-Syndikat wird von sechs weiteren schrägen Killern verkörpert und jede Figur hat seine ganz persönliche tiefe Geschichte, die komplex in die Storyline verwoben ist. Am Ende ist nichts, aber auch rein gar nichts so, wie es anfangs den Anschein hatte. Ich persönlich musste den Knarrentrip zwei Mal durchspielen, um alles zu verstehen. Das hat sich aber durchaus gelohnt, denn solch eine abgedrehte Geschichte kennt man höchstens aus Tarantino-Filmen. Spoiler gibt`s keine, da dieses Spiel von seiner heftigen Ohrfeige am Ende lebt.

Ebenfalls unkonventionell ist das Gameplay / Leveldesign. In einem Ballergame aus dem Hause Capcom erwartet man so etwas wie „Resident Evil“? Tja, weit gefehlt. Ihr bewegt euch wie auf Schienen von Raum zu Raum durch die Levels. Dazu  benutzt ihr auch nicht den Stick eures Pads für die Fortbewegung, sondern drückt die A-Taste. Kommt ihr an eine Gabelung, sucht ihr mit dem Stick die gewünschte Richtung aus. Umdrehen könnt ihr euch wie bei Resi mit der Schultertaste. Trefft ihr auf Gegner / Heavensmiles, drückt ihr die R-Taste und schaltet in die Ego-Sicht. Jetzt steuert ihr mit dem Stick eure Waffe und dürft eure Feinde durch drücken der A-Taste mit Blei vollpumpen. Dabei solltet ihr genau auf die Schwachpunkte zielen. Mit „L“ scant ihr die Umgebung / Gegner, dabei kommen die Trefferzonen zum Vorschein. Versucht genau zu zielen und die Gegner mit einem Schuss zu killen, denn das Blut der toten Feinde braucht ihr für neue Fähigkeiten und Power-Ups. In den Speicherräumen, könnt ihr am Speicherfernseher das Arztprogramm herschalten. Der Doc wandelt das Blut in Essenz für eure Kräfte um. Wer jetzt denkt, das ist aber ungelenk, den muss ich enttäuschen. Das Gameplay ist superschnell und mit etwas Eingewöhnung ein butterweiches Erlebnis. Das Ganze spielt sich wie eine Mischung aus Point‘n Click; Resident Evil und Ego-Shooter.

Ihr könnt jederzeit zwischen den einzelnen Killern hin und her wechseln. Jeder des Meucheltrupps bringt eine individuelle Waffe und Fähigkeiten mit. Ihr müsst die Talente der Killer gut verstehen und einsetzten, um die teilweise doch recht kniffligen Rätsel im Spiel zu knacken. Wenn`s dann mal klick macht, war die Lösung schon fast naheliegend, da für die einzelnen Level storybedingt auch die entsprechenden Smiths ans Werk müssen. Ihr solltet euch aber schon damit auseinandersetzten, wer was kann und wann man die Fähigkeiten nutzen muss, sonst geht`s nicht weiter.

Ein ganz besonderes Highlight des Killer-Trips ist der Soundtrack. Masafumi Takada hat viele Jahre für Grasshopper Manufacture die Musik komponiert. Der Sound von „Killer 7“ zählt bis heute zu meinen Lieblingssoundtracks und demonstriert die Vielschichtigkeit von Takada-san. Von krassen Elektro-Beats über Jazz und HipHop bis hin zu Country ist in diesem Soundtrack fast alles vertreten, was es an Musikrichtungen gibt. Ich habe mir sogar die Original-CD aus Japan importiert, die ich in regelmäßigen Abständen immer noch gerne höre.

Auf Nintendos Zockwürfel hab ich das Spiel um die neun Mal durchgespielt. Immer wieder hat mich die Atmo gefesselt und die Story begeistert. Es gibt wirklich wenige Spiele, die einen ähnlich bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen haben. Der Artstyle gepaart mit dem intensiven Soundtrack sind für mich ein wahres Kunstwerk und ich hoffe bis heute auf eine Fortsetzung. Dieses Spiel ist mein Einstieg in die wirren Spielwelten von Goichi Suda gewesen. Die meisten haben mir wirklich sehr gut gefallen, aber die Klasse und der Tiefgang eines „Killer 7“ sind für mich leider nie wieder erreicht worden.
Sudas Cleaner-Game ist später auch auf der PS2 erschienen. Man hat deutlich gemerkt, dass dieses Spiel nicht für Sonys schwarzen Kasten entwickelt worden ist. Heftige Ladezeiten und schlechtere Grafik waren ein Merkmal dafür. Aber für Spieler ohne Cube dennoch eine Möglichkeit, dieses feine und schräge Game zocken zu können. Jüngst ist „Killer 7“ für den PC erschienen. Als Fan der Suda-Killer-Truppe habe ich keinen Moment gezögert, mir diese Version zu holen. Eine 16:9-Anpassung, 1080p und Feinschliff im Gameplay machen es zur besten Variante, um das „K7“-Feeling in der heutigen Zeit zu genießen.

Abschließend bleibt nur noch zu sagen: Suda, bring das Game endlich auf die Switch! Ich will endlich on the go Heavensmiles jagen. Die PC-Version sollte auch problemlos auf dem Hybriden laufen. Falls es soweit kommt, werde ich definitiv ein weiteres Mal zugreifen.

Wenn ihr Bock auf durchgeknallte Stories alá Tarantino habt, das gepaart mit Mikami-Gameplay und Sound, der besser nicht zum Geschehen passen könnte, dann gönnt euch endlich „Killer 7“. Für mich ist und bleibt es ein unvergessliches Meisterwerk!

Don‘t make me say it again, I‘m a cleaner!

Euer Tim aka Dr.Agon



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Informationen zum Spiel

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