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Copyright: Screenshot - Nintendo Switch

Shakedown Hawaii - karibischer Pixelraubzug

  • By DrAgon
  • Veröffentlicht: 07.05.2019 12:49:19
  • 0 Kommentare

  • Zuletzt bearbeitet am: 07.05.2019 15:25:02 von DrAgon
Lesezeit etwa: 7 Minuten, 30 Sekunden

-XXL Review-

Tropical Greed!

Vblank Entertainment hat 2012 erstmals seine spielbare Satire im GTA-Style, namens „Retro City Rampage“, auf den Markt gebracht. Klar, ist bei diesem Titel nicht alles perfekt, dennoch bin ich dem kleinen aber feinen 8-Bit-Klötzchenwahnsinn sofort verfallen. An jeder Ecke der Software sind Referenzen der Videospiel-Popkultur anzutreffen. Der Umfang ist ordentlich, clevere Missionen sorgen für Spaß, abgedrehte Action ist hier Standard und der Chiptune-Soundtrack verpasst dem Game die richtige Atmo. Nun ist es soweit, Vblanks neueste Schöpfung „Shakedown Hawaii“ steht in den Startlöchern. Ob der Nachfolger der irren Pixelhatz an die guten Ideen seines Vorgängers anknüpfen kann, lasse ich euch hier wissen.

Es ist einige Zeit seit seiner irrwitzigen Jagd nach Kohle und Ruhm vergangen. Der Protagonist aus „Retro City Rampage“ hat sich mit seinen „verdienten“ Moneten auf dem paradiesischen Eiland Hawaii niedergelassen und dort ein kleines Firmenimperium gegründet. Mittlerweile ist er alt geworden und nennt er sich der CEO. Jahrelang läuft alles zu seinen Gunsten, bis die Zeichen der Moderne ihm und seinen Geschäftsmodellen die Existent schwer machen. Die Leute sind faul geworden. Niemand will mehr Filme aus der Videothek ausleihen, sondern Streaming ist angesagt. Auch bleiben seine Läden leer, da sich die kaufsüchtige Bevölkerung lieber im Internet tummelt, um per Mausklick die Gier nach Waren zu stillen. Lösungen müssen her! Da der CEO selbst im Alter noch ein bissiger Typ ist, zieht er los, um seine Firma vor dem finanziellen Aus zu bewahren.

Das Spiel präsentiert sich euch im geschmeidigen 16-Bit-Klötzchenlook. Feine Animationen lassen die Retroversion der Bundesstaates Hawaii sehr lebendig wirken. Bäume wogen im Wind, die Bevölkerung ist abwechslungsreich gestaltet und ein Tag-Nachtwechsel sorgt für eine atmosphärische Stimmungsänderung. Gepaart mit dem hervorragendem New-Retrowave-Soundtrack könnte man es glatt für eine SNES- oder Amiga-Variante von „GTA Vice City“ halten. Doch Optik und Akustik sind nicht alles. Kann das Spiel auch mit seiner Struktur und dem Gameplay überzeugen?

Zu Beginn steckt ihr in der Haut des CEOs, kurz darauf ist auch sein verhätschelter Sohn Scooter mit am Start und später im Spiel bekommt ihr storybedingt noch einen dritten spielbaren Charakter dazu. Ihr verfolgt überwiegend die Ziele des CEOs. Zwischendurch wechselt die Geschichte zu den anderen beiden Figuren. Ihr könnt in den Nebenmissionen beliebig den Charakter per Untermenü wechseln. Die Ansage des Firmenbosses ist klar: “Mir wird bald die ganze verdammte Insel gehören!“. Deshalb ist ihm beinahe jedes Mittel recht, um sein Vorhaben in die Tat umzusetzen.

Es gibt viel zu tun in der tropischen Pixellandschaft. Zwei verschiedene Spielabläufe sorgen dafür, dass euch nicht langweilig wird. Ihr verfolgt klassisch Missionen, um die Story voran zu treiben, fahrt zum angezeigten Punk auf der Karten und tut, was bewaffnete CEOs mit Gefolge halt so machen, um ihre Ambitionen zu verwirklichen. Die Missionen sind gut geschrieben und sorgen immer wieder für nach oben gezogene Mundwinkel. Bei „Shakedown Hawaii“ steht storytechnisch aber weniger die Gaming-Popkultur im Fokus, hier bekommt die moderne Konsum-, Verkaufs- und Vermarktungsgesellschaft eine satirische Breitseite ab. Ein Beispiel: Der CEO will einen Teil des Gaming-Marktes erobern, ohne sich mit Videospielen auszukennen. Kurzerhand verpasst er seiner abgehalfterten Cola-Firma ein neues Brand, um die Nerds mit dem richtigen Suchtstoff zu versorgen. Das ekelige Gesöff heißt nun „Gaming-Cola“ und an jeder Dose befindet sich ein „Double XP“-Code für ein Spiel. Wie das ganze weitergeht werde ich nicht spoilern. Der Humor ist bissig und auf den Punkt. Auch ihr werdet viele Parallelen zur heutigen Zeit entdecken, jedoch hat mir der eingängige Gamer-Klamauk des Vorgängers etwas mehr zugesagt.

Ab einer bestimmten Stelle im Game startet die sekundäre Spielvariante und ihr solltet anfangen, die Geschäftswelt von Hawaii eurem Imperium einzuverleiben. Auf eurer Karte sind sämtliche Gebäude des Inselstaates in drei Farben zu erfassen. Die gelb markierten gehören bereits euch, die violetten müssen übernommen werden und die grauen werden je nach Fortschritt nach und nach in violette Gebäude umgewandelt, damit ihr diese auch ergattern könnt.

Um Gebäude kaufen zu können, braucht ihr Zaster. Eure Finanzen sind in zwei Segmente aufgeteilt. Bargeld, das ihr mit euch führt, um es in der Stadt zu verprassen (...dazu später mehr) und die Knete auf der Bank, die ihr für Immobiliengeschäfte braucht. Der erwähnte Tag-Nachtwechsel sieht nicht nur schön aus, sondern läutet den Abschluss eines Geschäftstages ein, an dessen Ende ein Batzen Kohle auf euer Konto wandert. Je mehr Gebäude ihr annektiert, desto größer werden die Einnahmen, umso teurere Gebäude könnt ihr kaufen. Vom billigen Einfamilienhaus über verschiedene Läden und Industrie bis hin zum dicken Einkaufzentrum sind euren gierigen Unternehmerklauen keine Grenzen gesetzt. Zu Fuß oder mit einem der vielen Fahrzeuge steuert ihr die violetten Häuser auf der Map an, damit ihr dessen Besitzer „überzeugen“ könnt an euch zu verkaufen. Die meisten weigern sich natürlich, aber ihr wärt nicht der COE, wenn ihr nicht die passenden Argumente hättet. Ihr verprügelt die Kundschaft, verstopft das Klo, demoliert die Einrichtung, verteilt makabere Flyer oder macht eine Gang platt, die schon Schutzgeld des jeweiligen Inhabers fordert. Die Aufgaben sind anfangs echt launig und versprühen Witz. Das Ganze fühlt sich ungefähr so an, als würde man Monopoly mit einem Baseballschläger unterm Tisch spielen, wer nicht zahlt..., ihr wisst schon. Leider wiederholen sich die „Überredungs“-Aufgaben etwas zu häufig, dadurch wirken sie ein wenig austauschbar.

Gekaufte Gebäude dürft ihr mit sogenannten „Multiplikatoren“ kostenpflichtig upgraden. Das heißt, ihr verkauft in euren Obstläden nur unbehandeltes Obst oder fügt in den Supermärkten den Kassenzetteln Coupons bei. Die Verbesserungen steigern den Ertrag eures Gewerbes enorm. Außerdem gibt es verschiedene Geschäftsarten. Von Luxusklasse bis Standartgeschäft sind alle Gesellschaftsschichten abgedeckt. Je nach Verdienst des Ladens lohnt es mehr oder weniger solche Upgrades durchzuführen. Das liegt ganz in eurem Ermessen.

Euer Bargeld erhaltet ihr zum Beispiel von vermöbelten Passanten, durch den Verkauf von geklauten Autos und einigen anderen Einnahmequellen. Die Pixel-Dollars dürft ihr für Klamotten, Frisuren, Hüte und anderen Mode-Schischi raushauen. Ob es sinnvoll ist, einen kleinen Pixel-Sprite einkleiden zu können, weiß ich nicht. Ich find‘s aber geil, das es geht. In Kliniken dürft ihr euch sogar unters Messer legen, um euch verbessern zu lassen. Holt euch neue Fußsohlen, damit ihr schneller laufen könnt, oder bessere Kniescheiben für einen Doppelsprung. Am genialsten ist die Augen-OP. Habt ihr die hinter euch, könnt ihr das Kleingedruckte in Verträgen besser lesen und handelt niedrigere Preise aus...LOL! Ihr müsst allerdings alle Charaktere einzeln in die Klinik schicken, damit sie die Upgrades bekommen. Hab ihr alle OPs getätigt, werden Fahrzeuge schon fast überflüssig, da der CEO und Co schneller rennen als die meisten Fahrzeuge.

Das sollte euch allerdings freuen, denn ein Knackpunkt von „Shakedown Hawaii“ ist die Steuerung der Vehikel. Das gleiche Problem haben auch die klassischen Vorbilder aus dem Hause Rockstar. Zäh und ungenau manövrieren sich die Fahrzeuge durch die tropischen Straßen. Die Topdown-Ansicht tut ihr übriges, um das Fahrvergnügen auszubremsen. Ihr stoßt ständig gegen andere Fahrzeuge und wenn‘s mal bei einer Verfolgungsjagd hektisch wird, ist Kontrolle ein Fremdword. Damit die Fahrerei nicht zu frustig wird, kommt euch die zerstörbare Umgebung entgegen. Außer Häuser könnt ihr auf der Insel fast alles in Schutt und Asche legen. Mit Fahrzeugen oder Waffengewalt räumt ihr die meisten Hindernisse wie Bäume, Kisten, etc. aus dem Weg.

Was wäre ein GTA-Klon ohne Gesetzeshüter! Der Freund und Helfer ist ab und an hartnäckig mit eurer Verfolgung, lässt sich jedoch durch das Aufsammeln von blauen Münzen, die in der Stadt verteilt sind, durch gekonnte Fluchtmanöver oder das Umlackieren eures Fahrzeugs abschütteln. Der Wanted-Level staffelt sich von Grün in sechs Stufen zu Rot. Je mehr Chaos ihr anrichtet, desto mehr kleben euch die Uniformierten an der Backe. Aber selbst auf höchster Stufe habt ihr immer noch gute Karten den Sheriffs zu entfliehen.

Euer Waffenarsenal wächst stetig an. Von Pistole, Uzi bis hin zu Pump-Gun sind alle Klassiker vertreten. Später reihen sich noch Exoten wie Hitzeföhn, Pestizidenwerfer oder die Spreadgun (aus Contra) hinzu. Ihr dürft entweder mit Blickrichtung und Tastendruck eure Waffen abfeuern oder verteidigt euch mit dem zweiten Analogstick wie in einem Twinstick-Shooter. Ich persönlich empfehle zweiteres. Das Gunplay ist ziemlich präzise und macht Spaß. Generell ist die Steuerung sehr gut gelungen, wenn ihr nicht gerade in einem Fahrzeug sitzt.

Fazit:
Das klotzige Hawaii ist mit zig Aufgaben vollgestopft und motiviert mich stetig, mir sämtliche Gebäude unter den Nagel zu reißen. Die fein animierte 16Bit-Grafik ist ein Augenschmaus für Freunde des gepflegten Klötzchens. Ich ertappe mich ständig, wie der ultrageniale Synthwave-Sountrack meinen Kopf nicken und meine Füße wippen lässt. Der schwarze Humor ist klasse, dennoch vermisse ich die Gamer-Attitüden des Vorgängers. Zudem ist die Fahrzeugsteuerung nicht wirklich gut gelungen. Unterm Strich bleibt aber ein genialer Mix aus Sandbox-Crime-Story gepaart mit Wirtschaftssimulation, der mit seinem Stil und der tollen Atmo Fans des klassischen Topdown-Gangsterlebens abholen dürfte.

Aloha Pixelfreaks...euer Tim aka Dr. Agon.

Teilzeit-Gangster Mark hat sich ebenfalls durch die Tropen geplündert. Sein Statement lest ihr hier:

Ein älterer Unternehmer, der sich längst nimmer auf den Lorbeeren seines Bucherfolgs ausruhen kann, sein Unternehmen retten muss und dazu seinen ebenso faulen wie schwachsinnigen Sohn an der Backe hat? Klingt nach GTA 6, ist aber in Wirklichkeit der Nachfolger von Retro City Rampage. Ich habe sehr viel Spaß mit der liebevoll in Pixelart dargestellten Verbrecher-Mär und bin hoffnungslos der Suchtspirale verfallen. Hier mal noch eben ein Schutzgeld erpressen, dort mal in der Arcade ein virtuelles Massaker starten- das Spiel bietet so viel Spaß und Inhalt und man merkt zu jeder Sekunde, wieviel Liebe in das Projekt geflossen ist. Einzig allein das nervige Quietsch-Geräusch beim Bremsen sowie die fehlende deutsche Übersetzung kann man dem Titel als Minuspunkte ankreiden. Auch von mir gibt es eine klare Kaufempfehlung. Besser und stilvoller kann man die Wartezeit bis GTA 6 nicht überbrücken.



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Informationen zum Spiel

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