IGI SWITCH

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Copyright: Screenshot - Nintendo Switch

Nachgelegt - Mantis Burn Racing

Lesezeit etwa: 3 Minuten, 37 Sekunden

Offroad für die Hosentasche!

Isometrische Rennspiele sind ein eigenes Genre für sich und faszinieren auf ihre ganz eigene Weise. Spiele wie „RC Pro AM“ auf dem NES oder mein Alltime-Favorit „Rock‘n Roll Racing“ auf dem Super Nintendo üben einen ganz bestimmten Reiz auf mich aus. Was habe ich Stunden über Stunden Olaf, Grinder und Co. in Blizzards (damals noch Silicon & Synapse) frühem Werk über die Stecken gejagt, um mit der gewonnenen Kohle meine Karre mit Waffen, Motoren und Panzerung zu tunen. Sobald ich ein Racing-Game sehe, welches die Schrägoben-Perspektive nutzt, werde ich neugierig und muss das Ding einfach zocken. Als ich mir den Trailer zu „Mantis Burn Racing“ angeschaut habe, durchdrang mich der Gedanke: „Ich will meine Karre mit Zeugs aufrüsten und Rennen fahren bis der Arzt kommt.“

So weit so gut, hab ich mir das Ding gesaugt und sofort angetestet. Zunächst scheint alles recht ordentlich. Es stehen ein umfangreicher Karrieremodus, Lokales-Rennen, Online-Rennen, Drahtlos-Rennen und die Werkstatt im Startbildschirm zur Verfügung. Im lokalen Rennen können während des Dockt-Mode bis zu vier Rennsuchteln an den Start gehen und im Handheld/Stand-Mode zwei Spieler im Splitscreen-Modus zocken. Den Splitscreen kann man klassisch nebeneinander anzeigen lassen oder die beiden Ausschnitte werden horizontal wiedergegeben und einer der Bildschirme wird auf den Kopf gestellt. So könnt ihr den Screen auf den Tisch legen und euch beim Zocken im Tabletop-Modus gegenüber sitzen. Geil, hab ich so auch noch nicht gesehen.

Die Online-Rennen brauche ich nicht groß erklären und der Drahtlos-Modus ist ebenfalls selbstredend. Bei den Online-Rennen hat es ab und zu mal geruckelt, das Renngeschehen lief aber weitestgehend flüssig über den Bildschirm. Zudem könnt ihr Bestzeiten fahren und in einer Online-Tabelle vergleichen, wer den krassesten Bleifuß hat.

Das Herzstück für Solisten ist der Karriere-Modus. Hier werdet ihr die meiste Zeit verbringen, wenn ihr keine Online-Fans seid. Es gibt drei verschiedene Klassen: Anfänger, Profi und Veteran. Die sind wiederum in drei Seasons unterteilt. Jede Season ist als Event-Baum mit Verzweigungen dargestellt. Hier gilt es mal normale Rennen zu fahren, Zeitrennen zu bestreiten, Sprintrennen zu absolvieren oder in KO-Rennen andere Fahrer von der Strecke zu rammen. Wenn ihr die verschiedenen Rennen gewinnt, winken euch Knete, Autoteile und sogenannte „Gears“. Letztere erhaltet ihr, wenn ihr bestimmte Aufgaben während des Rennen meistert: Gewinnt das Event als Erster, springt 35 Meter weit, benutzt keinen Boost usw. Die „Gears“ sind nötig, um in eine höhere Klasse aufzusteigen, die wiederum von einer bestimmten Anzahl der Zahnradwährung gekennzeichnet wird. Kohle und Autoteile sind wichtig, damit ihr neue Vehikel kaufen und aufmotzen könnt. Die Teile sind essentiell für euer Vorankommen. Schon nach den ersten paar Rennen merkt ihr, dass ihr nur noch Staub fresst, wenn ihr euren Flitzer nicht pimpt.

Vier Fahrzeugtypen stehen euch zur Auswahl. Verschiedene Offroad-Buggies und ein LKW-ähnliches Ungetüm, welches kaum von der Strecke zu rammen ist. Von den Fahrzeugen gibt es noch ein bis zwei verschiedene Varianten, manche davon haben mehr Slots für Upgrades. Klingt nicht nach viel, ist es auch nicht. Aber durch die Tuning-Möglichkeiten könnt ihr da etwas Abwechslung reinbringen. Hier hätten meiner Meinung nach zwei bis drei Fahrzeugvarianten mehr sicher nicht geschadet. Halt, stimmt nicht ganz, auf der Switch sind alle AddOns enthalten. Das schließt auch den Hover-Car-Mode mit ein. Hier dürft ihr bewaffnete und schwebende Boliden über die Strecken jagen, erinnert ein wenig an einen isometrischen Future-Racer.

Das Gameplay ist weitestgehend sauber und die Flitzerei flimmert meist mit 60 Fps über den Screen. Die Strecken sehen grafisch recht gut aus, sind optisch aber kein Meilenstein. Zudem gibt es noch versteckte Abkürzungen zu entdecken, um im Rennen die Nase vorn zu haben. Die Musik ist jetzt nicht zwingend schlecht, aber die elektronischen Klänge könnten etwas mehr Wumms haben.

Fazit: Obwohl der Umfang recht ordentlich ist, das Gameplay sauber von der Hand geht und vor allem der Tabletop-Splitscreen-Modus echt was Geniales ist, kommt bei mir nicht die erhoffte Sogwirkung „Nur ein Rennen noch“ zustande. Dabei ist „Mantis Burn Racing“ bei weitem kein schlechtes Spiel und macht vieles richtig. Es fehlt das gewisse Etwas, dadurch wirkt es austauschbar und fesselt mich nicht wie erhofft ans Game-Pad bis der Arzt kommt. Selbst der Hover-Car-Mode lockt mich als alten Future-Racer-Fan nicht wirklich hinter dem Ofen hervor. Wer sich davon nicht abschrecken lässt, bekommt für knapp 15€ im E-Shop ein solides und umfangreiches Rennspiel in der Iso-Perspektive, welches euch bei gefallen für viele Stunden beschäftigen kann.

Hit the Road euer Tim aka Dr.Agon.



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